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Mecklenburger Seenrunde


Auch bei der vierten Auflage der Mecklenburger Seenrunde waren wir wieder zahlreich vertreten. Bei bestem Wetter trudeln die meisten bereits am Freitag nachmittag in Neubrandenburg ein, so blieb genügend Zeit noch über die Messe zu schlendern und ein paar kulinarische Köstlichkeiten zu geniessen.
Die ersten starteten bereits am Abend um 20 Uhr , um durch die Nacht zu fahren, der Rest kurz vor Sonnenaufgang am frühen Samstag morgen.
300 KM galt es zu bewältigen.


Martina vertrat den Verein als Einzige auf der 90 KM-Runde.
Das Wetter blieb auch während der Runde perfekt, nur nachts soll es recht frisch gewesen sein. Am Samstag abend fanden sich alle wieder wohlbehalten im Ziel im Kulturpark ein und wir feierten unsere Erfolge.
99,99 % der Teilnehmer fahren solche Runden für gewöhnlich mit Renn-oder Sporträdern. Es wurde aber auch ein paar andere Gefährte gesichtet, u.a. Wolf mit seinem Schweizer Militärrad. Und deswegen folgt hier sein Bericht:

Ich hab s wieder getan … !

Es war wieder mal eine spontane Entscheidung - an der MSR2017 mit dem Schweizer Militärrad zu starten.
Eigentlich sollte es in diesem Jahr - dem 200 Geburtstag des Fahrrads - mein Diamant-Rad Βaujahr 1936 sein, aber nach einer Probefahrt eine Woche vorher wurde dieses Unternehmen schnell abgeblasen … nach 40 km war ich völlig fertig (man sitzt nicht richtig über der Pedale und baut keinen richtigen Druck auf, war eben nur für kurze Spaßfahrten gedacht!) .
Also … das Schweizer Rad (in diesem Jahr 70 Jahe alt) hat es ja schon 2015 bei der Vätternrundfahrt bewiesen … warum nicht noch einmal? Dieses Jahr nun solo …

In diesem Jahr war das Event am Tag nach Himmelfahrt angesetzt, sodaß ich schon mal bei der obligatorischen Herrentags-Fahrradtour des HanseKlinikum Vereins mein “Gefährt” und auch mein Outfit austesten konnte. Die 50km –Runde liefen problemlos, der Alkoholkonsum steigerte sich zum Abend, nicht die beste Vorbereitung!
Also am nächsten Tag los nach Neubrandenburg, Anmeldung und Treffen mit Vereinsmitgliedern

In diesem Jahr sind über 3000 Radfahrer am Start. Es wird zwischen 20-22.00Uhr und wieder ab 4.30Uh alle 10 Minuten in Blöcken zu ca.60 Radlern gestartet, ich bin im dritten Block und starte 20.20 Uhr. Es ist sonnig und noch sehr warm, ich schwitze in meinem schwarzen Anzug, aber es sollte kühler werden!
In dem großen Starterfeld zwischen den Hightec-Räder stehe ich mit meinem “Eisenschwein” ziemlich alleine da, viele können es kaum glauben, was ich vorhabe. Als sie dann aber den Vättern-Aufkleber von 2015 sehen, sind sie beeindruckt! Für viele Zuschauer bin ich ein beliebtes Fotomotiv und bekomme gute Wünsche mit auf den Weg.
Gleich nach dem Start geht es einen sehr steilen Anstieg hinauf … ein Vorgeschmack auf das, was noch folgen wird. Insgesamt sind auf der Runde ca. 1700 Höhenmeter zu bewältigen – ohne Gangschaltung eine Herausforderung!
Bald sind die meisten mit mir gestarteten Teilnehmer an mir vorbei, sodas ich mein Tempo alleine einteilen kann.
Erster Verpflegungspunkt ist in Feldberg nach 41km, es ist noch hell- ich mache, wie an fast jeder Station, eine halbe Stunde Pause. Jetzt wird es dunkel und ich schalte mein Dynamo ein. Es geht nach Neustrelitz (73km), hier treffe ich um 0:30 Uhr ein, schon leicht ko und müde!
Weiter geht es in die Nacht , jetzt ist es so dunkel, dass ich mit einer Kopflampe zusätzlich belichten muss. Es wird kalt und ungemütlich …
Es folgen jetzt 3 lange Abschnitte zwischen den Verpflegungspunkten, immer um die 50km!
Ich fahre zwischenzeitlich durch solch starke Nebelfelder, dass ich Mühe habe die Strecke zu halten und die Richtungsschilder zu erkennen.
In Röbel nach 125km treffe ich um 4,00Uhr ein, ca.4,30 geht`s weiter ! Um 6 Uhr ist endlich das Halbzeitschild erreicht. Ein traumhafter Sonnenaufgang läßt meine Lebensgeister wieder erwachen!
Nossentiner Hütte (172km) 7.15 Uhr ….. Alt Schönau (216km) 10.00Uhr …. Möllenhagen(261km) 12.30 Uhr … mehr Kopf als Beine …… alles wie in Trance !!
Um 14.00Uhr in Penzin (277 km) rechne ich mir aus, dass ich bei guter Fahrt es noch unter 20 Stunden schaffen könnte. Aber auch das letzte Stück ist noch mit einigen fiesen Anstiegen gespickt … ich aktiviere meine letzten Reserven und schaffe es um 15.37 im Ziel zu sein…
19 Stunden und 17 Minuten nach dem Start hier in Neubrandenburg. Im Zielbereich sind reichlich Zuschauer, die mich mit einem riesigen Beifall berüßen! Ein ausführliches Interview mit dem Reporter folgt und die Leute können es kaum glauben, dass man diese Strecke auch ohne Gangschaltung am Fahrrad schaffen kann! Nach 2 Bieren bin ich wieder bei guter Laune und relativ fit. Viele Leute wollen noch mal mein Rad und mich fotografieren !
Erst später treffen dann alle am Morgen gestarteten Vereinsmitglieder im Ziel ein….
(26.05.2017, Katrin Brunk)