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Ein etwas anderer Triathlon - Spreewaldmararhon 15.-17.04.2016


Dieses Wochenende rief der Spreewaldradmarathon und da lassen wir uns ja nicht lange bitten. Gerd, Hans-Georg, Jörg, Dirk, Reiner und Franca wollten drei Gurken einsammeln. Freitag, zum warm werden, sollte erstmal gepaddelt werden. 10km in und um die hübsche Stadt Burg. Gerd hatte die Boote schon vorher reserviert so das wir gleich lospaddeln konnten. Es regnete in Strömen. Wasser von unten, Wasser von oben... was soll's. Auf geht's. Gerdchen unser Reiseleiter kannte sich mit den Schleusen aus, die wir selbst betätigen mussten. Und bei der dritten und letzten hat es auch reibungslos geklappt. Die beiden davor brauchten wir noch zum üben. Bei der ersten war der klar im Vorteil der lesen konnte, und bei der zweiten war der im Vorteil der nicht ganz vorne in die Schleuse fuhr und von den einströmenden Wassermassen unter Wasser gedrückt wurde. Als das dann alles klar war war die 3. Schleuse ein Klacks.

Dirk und Reiner kamen uns schon entgegen als wir gerade erst gestartet waren. Die beiden waren schon früher angereist um ganz gemütlich die 10 km zu genießen. Reiner musste auch gleich mal kontrollieren ob er denn auch die Eskimorolle beherrscht. So ganz hat das noch nicht geklappt. Muss nächstes Jahr also nochmal geübt werden.

Ganz so nass wie Reiner waren wir nicht als wir wieder am Bootsverleih ankamen, aber viel fehlte nicht. So richtig durchgebeutelt stiegen wir aus unseren Paddelbooten aus und holten uns unsere bronzene Gurke ab. Das es dann aufhörte zu regnen und die Sonne rauskam war ja klar!

Dann checkten wir im Hotel ein, holten die Startunterlagen für unseren 200 km Ritt auf dem Fahrrad am nächsten Tag und begaben uns in's La Casa in Lübben wo wir uns mit einigen Mitverrückten von der Radgruppe zum Abendessen trafen. Es gab natürlich nur ein Thema. Der bevorstehende Radmarathon. Und gaaaanz wichtig, wie wird das Wetter. Auf allen Handys das gleiche. Um die Mittagszeit ein , zwei kleine Schauer. Sonst trocken und 16 Grad. Nächste zu diskutierende Frage. Was ziehst Du an? Was nicht nur die Frauen interessierte. Lieber zu warm als zu kalt und Regenjacke einpacken, war der Grundtenor der Gespräche. Dann kam die Idee auf, dass wir doch alle zusammen die 200km fahren wollen. Das wird ja immer wieder mal geäußert vor ´nem Rennen, doch dazu gekommen war es vorher noch nie.

Genudelt und geplinsd( Plinse ist eine Spreewaldspezialität. Ein Hefegebäck) fuhren dann zum Hotel, die Räder wurden präpariert, Jörg musste Gerdchen noch vorführen das er sein Rennrad auch beherrscht bevor er am nächsten Tag mit ihm zusammen fährt. Der Oberhäuptling hat alles abgenickt und so ging jeder auf sein Zimmer und versuchte zu schlafen. Mit mehr oder weniger Erfolg.

Am nächsten Morgen trafen wir uns alle kurz vor halb acht auf der Schlossinsel zum Start. Außer Reiner wollten erstmal alle zusammen fahren. Wir waren also zu neunt. Gerd, Hans-Georg, Dirk, Jörg und Franca aus der Laufgruppe, und Katrin, Werner, Arne und Wolfgang aus der Radgruppe. Der Start erfolgte und nach ein paar hundert Metern waren alle zusammen…außer Jörg. Der ist an Gerd vorbei gefahren und suchte uns immer voraus. Da wir aber alle hinter ihm waren dachte wohl jeder, na den haben wir dann ja gleich. Das dachten wir bis zum Schluss. Jörg der noch nie richtig auf dem Rennrad gesessen hat und noch nie solch lange Strecke gefahren ist war immer vor uns. Auch im Ziel. Er dachte bis zum Schluss das wir vor ihm sind.

Da waren´s nur noch acht. Mit ca. 26-27km/h fuhren wir in den Samstag Morgen. Es war trocken, die Laune war super, die Beine bereit für diese große Runde.

Das erste Depot nach 17km ließen wir links liegen. Noch brauchten wir keine Pause. Die folgte dann bei km 40 in Krausnick . Da gab es dann Frühstück. An allen Depots gab es reichlich zu essen, geschmierte Brote, Kuchen, Brezeln, Schokolade, Kekse, Spreewaldgurken, Würstchen, Tee, Wasser, Cola,Brause, Kaffee. Also am Hungerast sollte es nun wirklich nicht liegen. Noch schnell ein Foto und dann aufgesessen und weiter gehts. Immer noch alle zusammen. Es wird immer wieder gewechselt vorne, jeder darf mal in den Genuss kommen vorne im Wind zu fahren. Dafür darf man sich dann auch wieder eine Zeit hinten im Windschatten ausruhen und Körner sparen.

So geht es bis zum Euro-Camp bei KM 75. Und da läuft uns Kalle aus der Radsportgruppe über den Weg, der sich freut uns zu sehen und mit uns weiter zu fahren. Dann wieder essen fassen, Toilettengänge, Fotos, und auf die Räder fertig los. Ab jetzt dann in ´ner neuner Gruppe. Dann kam der Regen. Ab KM 80 schiffte es in Strömen. Wir hielten dann auch gleich an, Dirk schaute mal schnell auf sein Regenradar und sagte das es jetzt Zeit sei für die Regenjacken. Es sollte ein längerer Schauer werden. Die ersten Kilometer trägt man ja noch mit Fassung und Humor. Aber als in Straupitz, am Depot 3, nach gut der Hälfte Weg noch kein Ende der Regenzeit in Sicht war, und schon alles bis auf die Unterhose unter Wasser stand, hat die Begeisterung zeitweise etwas nachgelassen. Aber schaffen wollten wir das alle! Also Augen zu und durch. Hilft ja nichts.

So langsam kommt der gemeine Aufsitzschmerz beim wieder besteigen des Drahtesels. Und man wird jetzt auch sehr schnell kalt bei den Pausen. Gerd treibt seine Truppe immer wieder an und mahnt zur Eile an den Depots. Unterwegs träumen wir von der Sonne singen voller Inbrunst „ wenn in Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ , oder etwas authentischer „ jetzt fahr´n wie über´n See über´n See“, oder auch den Störchen gewidmet die wir unterwegs gesehen haben „ auf unsrer Wiese gehet was“. Wir lassen uns doch nicht die Laune verderben von so nem saure Gurken Wetter! Naja so um KM150 , vor und nach dem Depot in Burg war die Laune auf dem Nullpunkt. So mancher hat sicher gedacht ob er denn noch alle Speichen am Rad hat, sich das hier anzutun.

Regen, Regen, Regen von vorne, von oben, von unten, von innen nach außen, von außen nach innen, überall naß und kalt und Dreck. Jippie, wie doof muss man sein.

Aber es geht immer weiter, und das Größte ist, dass wir noch alle ! zusammen sind. Arne musste inzwischen noch ein Reifen wechseln, was uns einen kleinen Stopp einbrachte. Ein paar Hampelmänner zum warm halten konnten nicht schaden. Da wir aber so toll durchgehalten haben, zusammen geblieben sind und uns immer motiviert haben, kam Klärchen zum Schluss doch noch raus als wäre nichts gewesen. Blauer Himmel, Sonnenschein, noch 20 km bis zum Ziel, und dann ein Sturz. Franca und Kalle hat´erwischt. Zum Glück ist keinem was passiert und wir konnten weiter fahren. Die letzten Kilometer laufen ganz von alleine. Bei Traumwetter waren alle so glücklich und sehnten sich nach dem Ziel. Mit „ so sehn Sieger aus“ fuhren wir lauthals und überglücklich ins Ziel. Da haben wir uns unsere goldene Gurke aber sowas von verdient. Alle haben ein Lächeln im Gesicht und die Strapazen sind sofort vergessen. Jetzt freut sich jeder auf die heiße Dusche.

Abends treffen wir uns zum Abendessen und werten die Fahrt natürlich noch mal ausgiebig aus.

Jeder möchte dann aber auch in die Horizontale und sich ausruhen. Morgen wollen ja noch die Läufer ihre 3. Gurke erlaufen.

Der Blick aus dem Fenster am Sonntagmorgen zeigt das vertraute Bild. Regen, Regen, Regen. Wir vier sind uns relativ schnell einig das wir nicht ein drittes mal nass werden wollen. Wir fahren zu Katrin und Werner in die Pension und frühstückten zusammen ausgiebig. Reiner und Dirk wollten sowieso laufen. Jörg nun auch. Wenn er schon mal hier ist…Wir fuhren Jörg dann noch zum Start nach Burg. Dort angekommen hatte es aufgehört zu regnen und wir wollten nun doch alle zusammen unser Abschlußläufchen machen. Jörg, Franca, Gerd, Hans-Georg und Reiner liefen 10 km und Dirk wollte sein Gurkensatz komplettierten und lief um die silberne Gurke den Halbmarathon. Alle sind gesund und munter ins Ziel gekommen und mit drei Gurken nach Hause gekommen.

Es war ein anstrengendes aber sehr schönes Wochenende mit vielen persönlichen Höchstleistungen und Rekorden. Eine sehr gut organisierte Veranstaltung bei der jeder auf seine Kosten kommt. Bis zum nächsten Jahr...
(16.04.2016, Franca Gräff)