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Mecklenburger Seenrunde - Es fehlte nur noch Schnee


...denn von Sturm über Regen bis hin zu Hagel,Blitz und Donner war alles dabei bei der zweiten Auflage der MSR.

Dabei empfing uns der Kulturpark in Neubrandenburg am Freitag Nachmittag noch mit Sonnenschein. Bei Temperaturen um die 20 Grad konnten wir also die Anmeldung erledigen über die Messe schlendern und den Radlernachwuchs beim Kinderrennen anfeuern. Auch ein Gruppenfoto mit Joey Kelly durfte nicht fehlen.

Ca. 20 Mitglieder unseres Sportvereins waren angereist um die 300 KM bzw. die 90 KM Frauenrunde zu absolvieren.


Ab 20 Uhr erfolgten die Starts für die sogenannten 'Nightrider'. Von den sommerlichen Temperaturen am Nachmittag hatten sich einige Starter wohl täuschen lassen, was angesichts kurzer Hosen und fehlender Jacken deutlich wurde. Unsere Nachtfahrer,u.a. Gert,Fred und Roland wurden von uns jedoch warm angezogen und mit Regensachen ausgestattet auf die Strecke verabschiedet. Der Rest der Truppe hatte bis zum Start am nächsten morgen noch ein paar Stunden Zeit zum Schlafen und ich war froh nicht in die Dunkelheit hinein fahren zu müssen.

Um 4.30 Uhr fanden sich dann alle wieder am Start ein. Wie zu erwarten war, hat das mit dem Schlafen bei den meisten natürlich nicht ganz so gut geklappt. Werner und ich hatten dafür aber ein super Frühstücksbuffet, was uns wach werden ließ und für nötige Energie sorgte. Das Parkhotel, das an diesem Wochenende nur MSR-Teilnehmer beherbergte, hatte sich auf die Bedürfnisse der Radler eingestellt und versorgte alle bereits ab halb vier morgens.

Von Didi Senft und dem Moderator wurden wir auf die Strecke geschickt, die gleich am Ortsausgang mit einem heftigen Anstieg wartete. Jetzt war auch der letzte richtig wach. Mit Arne und Werner fuhr ich im bewährten Trio. Nach einer Stunde setzte dann auch gleich der Regen ein, der Wind blies kräftig von vorn und wir waren uns schnell einig, dass es im letzten Jahr garantiert nicht so viele Hügel gab. Im ersten Depot in Feldberg waren heiße Getränke sehr gefragt, denn mittlerweile waren schon alle durchnässt und das Thermometer zeigte weniger als 10 Grad. Wir hatten bereits Regenjacken und -hosen an, ausser Micha,er setzte eher auf einen trockenen Kopf.

Weiter ging es über Neustrelitz nach Röbel. Der Regen hatte aufgehört bzw. kam jetzt in gelegentlichen Schauern daher. Bärbel,Peter,Wolf und Dirk waren schon da und Dieter hatte uns mittlerweile eingeholt. Bolle hatte keine Lust mehr auf norddeutsches Wetter und hat sich in Neustrelitz mit dem Zug in Richtung Stralsund abgesetzt.

Nach einem Berg Nudeln fuhren wir motiviert weiter, denn bald sollte der Wind von hinten kommen. Welch eine Wohltat. Drei Kilometer vorm Depot Nossentiner Hütte baute sich eine dunkle Wand vor uns auf. Wir gaben nochmal richtig Gas und erreichten kurz vorm Wolkenbruch die Feuerwehr. Glück gehabt, hier ist es trocken.

So ging es immer weiter: Sonne,Schauer,Sonne,Schauer. Besonders heftigen Regen warteten wir auch mal unter großen Bäumen ab. Auch beim Hagel bot uns eine alte Eiche Schutz. Als allerdings Blitz und Donner dazu kamen, fragte ich mich, ob die Idee mit der Eiche wirklich so gut war. "Buchen sollst du suchen..."

Im Depot Alt Schönau hatten die netten Helfer Feuerschalen aufgestellt und Decken bereit gelegt. Als wir ankamen stand der immer frierende Falko schon in Decke eingepackt ganz vorn am Feuer. Alle wärmten hier ein wenig durch. Als ein Bus mit Radanhänger aufs Gelände fuhr, ging ein Raunen durch die Menge...eingestiegen ist aber niemand. Sind ja nur noch 70 KM.

Die hatten es natürlich weiterhin in sich. Da die Kräfte schon nachließen, wurde es langsam zäh. Aber seit KM 200 stand alle 10 KM ein Schild: Noch 100,90,80...KM bis zum Ziel. Das war nochmal Motivation. Auch das letzte Depot in Penzlin fuhren wir noch an und Arne gönnte sich erstmal eine Massage. Gefühlt waren wir schon fast allein auf der Strecke, alle anderen scheinbar schon im Ziel, welches wir dann kurz nach 21 Uhr erreichten. Wir wurden jubelnd empfangen und jeder vom Moderator persönlich begrüßt. Lange hielten wir uns aber nicht auf der Festwiese auf, denn es war wirklich kalt und wurde langsam dunkel. Im nächsten Jahr müssen wir wohl schneller fahren, um möglichst nachmittags das Ziel zu erreichen.

Auch alle anderen sind heil im Ziel angekommen. Und Bruni konnte von der Frauenrunde berichten, dass es nicht mal Regen gab. Insgesamt waren auf beiden Strecken ca. 2700 Radler unterwegs. Die Streckenführung ist im Vergleich zum letzten Jahr deutlich verbessert worden. Es gab kaum noch Passagen mit Kopfsteinplaster, was das Fahren wesentlich angenehmer machte.

So kann es bleiben, dann sind wir im nächsten Jahr bei der dritten Auflage gern wieder mit dabei.
(31.05.2015, Katrin Brunk)