Auf dem Mount Ventoux 1912 m (HC 7,1% auf 22,1 km, Max 11%)
In diesem Jahr hat es uns im Urlaub nach Frankreich verschlagen, speziell nach Carpent-ras in der Provence. Die Stadt liegt ungefähr 25 km von Bedoin entfernt. Dort befindet sich auch eine der drei Anfahrten auf den Mount Ventoux, welche auch die schwerste Route hinauf ist.
Am Sonntag, den 22.06.2014, ist es dann soweit gewesen. Gut gefrühstückt, mit gefüllten Trinkflaschen und der Sonne im Rücken hatte ich mich auf den Weg nach Bedoin ge-macht. Meine Frau und unsere Bekannten wollten später mit dem Auto nachkommen.
Mit Hilfe meiner überragenden Französischkenntnisse bin ich dann auch mit 10 km mehr auf dem Tacho an der Anfahrt angekommen. Auf dem etwas längeren Hinweg habe ich schon einen überwältigenden Blick auf den Mythos Mount Ventoux gehabt, bis dato absolut ein-malig für mich. Ich habe mich mehrmals gefragt, "Arne, bist du dir ganz sicher, willst du da wirklich hoch?“. Im Ort haben schon viele Radfahrer in den Cafés gesessen und ich habe überlegt, ob die es alle geschafft haben und die Bergetappe bereits hinter ihnen liegt. Egal, ich will da hoch!
Nach einer kurzen Fahrt durch den Ort ist es auch gleich gut los gegangen. Die Sonne hat gebrannt, es waren 30 Grad auf dem Thermometer und wie hätte es auch anders sein sol-len, die Trinkflaschen waren bereits leer. In dem Moment habe ich auch erst gemerkt, das ich los gefahren bin, wie ein Frisör. Geld für Getränke oder eine Windjacke für die Abfahrt - Fehlanzeige! Bei Kilometer 1 ist eine von vielen Quellen aus dem Berg gekommen, von denen ich aber im Vorfeld nichts gelesen und somit auch nichts gewusst habe. Also ange-halten, Flaschen gefüllt und weiter. Ich habe schon bei 1,5 km und 400 m Höhe vorne auf das kleine Blatt schalten müssen, was sollte das noch werden!? Die Lösung ist einfach gewesen: Zähne zusammen gebissen und weiter!
Kilometer für Kilometer habe ich mich nach oben geschoben. Zu allem Überfluss ist auch noch nach jedem Kilometer ein weißer Strich über die Straße gezogen. Das kann dich mo-tivieren oder ganz nach unten ziehen. Ein Kilometer in Kombination mit ein paar Höhen-meter werden dann doppelt und dreifach so lang.
Bei 8 km habe ich die erste Pause gemacht. Ich bin nicht allein gewesen, 2 Holländer ta-ten es mir gleich. Wir haben uns kurz unterhalten, noch ein paar Fotos geschossen und weiter ging's. Bis km 14 fuhr es sich ganz gut. Links und rechts war Wald, da hat man die Sonne nicht so sehr gemerkt. Bei Kilometer 11 haben dann meine Frau und unsere Be-kannten auf mich gewartet. Ich muss wohl sehr schlecht ausgesehen haben, denn die bei-den Frauen hatten mir ständig versucht einzureden, das ich lieber umdrehen sollte. Die Drei haben ja bereits gewusst, was da auf mich zukommen würde, sie sind ja mit dem „Au-to“ schon oben gewesen. Ich habe mich davon nicht beeindrucken lassen, ich wollte da unbedingt hoch. Mit erneut gefüllten Flaschen und 40,00 € im Portemonnaie ist es weiter gegangen. Am Restaurant Chalet-Reynard auf 1440 m Höhe habe ich noch mal eine kurze Verschnaufpause gemacht. Der Laden ist voller verrückter Radfahrer gewesen. Ein Eier-kuchen und eine Coke für 8,00 Euro haben mir wichtige Proteine und Zucker geliefert. Hat-te die Höhe die guten Preise gemacht!? Nach der Stärkung bin ich weiter gefahren, doch nun hatte ich eine Landschaft vor mir, die eher einer kargen, öden Wüste glich. Nur Geröll soweit das Auge reichte. Kein Baum oder Strauch ist zu sehen gewesen und die Sonne hat jetzt richtig gebrannt. Doch bevor ich weiter fuhr, bin ich noch mal zu einer Gruppe Hol-länder gegangen und habe nach etwas Sonnencreme gefragt. Die hatte ich ja auch völlig vergessen! Mit Sonnenschutzfaktor 35 war ich dann auch gegen die Sonne
gewappnet. Sehen konnte ich den Gipfel ab dem Restaurant schon und irgendwie sah er schon ziemlich nah aus, aber es sind dann doch noch 6 km bis zum Gipfel gewesen. Das Schalten habe ich mir abschminken können, schon seit einer Weile musste ich im kleins-ten Gang fahren und mindestens ebenso lange war es auch nicht leichter geworden. Der Straßenrand mit den langen Stangen für den Schneepflug, hat mir schon verraten, das man hier im Winter leicht den Überblick verlieren kann. Ebenso am Straßenrand, kleine Kilometersteine auf denen die Steigung in Prozent angegeben worden ist. Bloß nicht hin schauen! 2 Kilometer vor dem Gipfel steht rechts ein Gedenkstein. Er soll an Tom Simp-son, einen englischem Radprofi der dort tot vom Rad gefallen ist, erinnern. Dann endlich nach 2.30 Stunden habe ich es geschafft! Die Aussicht von diesem Gipfel hat die Quälerei nach oben ganz und gar aufgewogen. Trotz des wundervollen Wetters, habe ich leider weder das Mittelmeer noch die Alpen sehen können. Dennoch, der absolute Wahnsinn! Die Aussicht, ist einfach atemberaubend und selbst ohne Rad mehr als sehenswert. Schnell noch ein paar Fotos gemacht, im Souvenirladen eine Postkarte gekauft, dann ist es nach Hause gegangen. Bis zum Restaurant bin ich sehr verhalten gefahren. Habe mir gar nicht auszumalen gewagt was hätte passieren können, wenn ich von der Straße abge-kommen wäre. Treten habe ich jetzt zum Glück nicht mehr gemusst. Bei der Abfahrt im Wald bin ich mutiger geworden, da bin ich schon mal mit 60-70 km/h unterwegs gewesen. Nach 40 min war ich wieder in Bedoin angekommen. Wer hätte nur gedacht, das es runter schneller und leichter gegangen ist, als hoch! Die Cafés waren immer noch voll mit Rad-fahrern. Die letzten Kilometer bis nach Hause habe ich in der Sonne und ganz piano ge-nossen. Ich habe mich schon auf das wohlverdiente 'Feierabendbier' gefreut. Es ist ein schöner Tag gewesen, an den ich gerne zurück denke. Ich würde es mir immer wieder antun!
Am Sonntag, den 22.06.2014, ist es dann soweit gewesen. Gut gefrühstückt, mit gefüllten Trinkflaschen und der Sonne im Rücken hatte ich mich auf den Weg nach Bedoin ge-macht. Meine Frau und unsere Bekannten wollten später mit dem Auto nachkommen.
Mit Hilfe meiner überragenden Französischkenntnisse bin ich dann auch mit 10 km mehr auf dem Tacho an der Anfahrt angekommen. Auf dem etwas längeren Hinweg habe ich schon einen überwältigenden Blick auf den Mythos Mount Ventoux gehabt, bis dato absolut ein-malig für mich. Ich habe mich mehrmals gefragt, "Arne, bist du dir ganz sicher, willst du da wirklich hoch?“. Im Ort haben schon viele Radfahrer in den Cafés gesessen und ich habe überlegt, ob die es alle geschafft haben und die Bergetappe bereits hinter ihnen liegt. Egal, ich will da hoch!
Nach einer kurzen Fahrt durch den Ort ist es auch gleich gut los gegangen. Die Sonne hat gebrannt, es waren 30 Grad auf dem Thermometer und wie hätte es auch anders sein sol-len, die Trinkflaschen waren bereits leer. In dem Moment habe ich auch erst gemerkt, das ich los gefahren bin, wie ein Frisör. Geld für Getränke oder eine Windjacke für die Abfahrt - Fehlanzeige! Bei Kilometer 1 ist eine von vielen Quellen aus dem Berg gekommen, von denen ich aber im Vorfeld nichts gelesen und somit auch nichts gewusst habe. Also ange-halten, Flaschen gefüllt und weiter. Ich habe schon bei 1,5 km und 400 m Höhe vorne auf das kleine Blatt schalten müssen, was sollte das noch werden!? Die Lösung ist einfach gewesen: Zähne zusammen gebissen und weiter!
Kilometer für Kilometer habe ich mich nach oben geschoben. Zu allem Überfluss ist auch noch nach jedem Kilometer ein weißer Strich über die Straße gezogen. Das kann dich mo-tivieren oder ganz nach unten ziehen. Ein Kilometer in Kombination mit ein paar Höhen-meter werden dann doppelt und dreifach so lang.
Bei 8 km habe ich die erste Pause gemacht. Ich bin nicht allein gewesen, 2 Holländer ta-ten es mir gleich. Wir haben uns kurz unterhalten, noch ein paar Fotos geschossen und weiter ging's. Bis km 14 fuhr es sich ganz gut. Links und rechts war Wald, da hat man die Sonne nicht so sehr gemerkt. Bei Kilometer 11 haben dann meine Frau und unsere Be-kannten auf mich gewartet. Ich muss wohl sehr schlecht ausgesehen haben, denn die bei-den Frauen hatten mir ständig versucht einzureden, das ich lieber umdrehen sollte. Die Drei haben ja bereits gewusst, was da auf mich zukommen würde, sie sind ja mit dem „Au-to“ schon oben gewesen. Ich habe mich davon nicht beeindrucken lassen, ich wollte da unbedingt hoch. Mit erneut gefüllten Flaschen und 40,00 € im Portemonnaie ist es weiter gegangen. Am Restaurant Chalet-Reynard auf 1440 m Höhe habe ich noch mal eine kurze Verschnaufpause gemacht. Der Laden ist voller verrückter Radfahrer gewesen. Ein Eier-kuchen und eine Coke für 8,00 Euro haben mir wichtige Proteine und Zucker geliefert. Hat-te die Höhe die guten Preise gemacht!? Nach der Stärkung bin ich weiter gefahren, doch nun hatte ich eine Landschaft vor mir, die eher einer kargen, öden Wüste glich. Nur Geröll soweit das Auge reichte. Kein Baum oder Strauch ist zu sehen gewesen und die Sonne hat jetzt richtig gebrannt. Doch bevor ich weiter fuhr, bin ich noch mal zu einer Gruppe Hol-länder gegangen und habe nach etwas Sonnencreme gefragt. Die hatte ich ja auch völlig vergessen! Mit Sonnenschutzfaktor 35 war ich dann auch gegen die Sonne
gewappnet. Sehen konnte ich den Gipfel ab dem Restaurant schon und irgendwie sah er schon ziemlich nah aus, aber es sind dann doch noch 6 km bis zum Gipfel gewesen. Das Schalten habe ich mir abschminken können, schon seit einer Weile musste ich im kleins-ten Gang fahren und mindestens ebenso lange war es auch nicht leichter geworden. Der Straßenrand mit den langen Stangen für den Schneepflug, hat mir schon verraten, das man hier im Winter leicht den Überblick verlieren kann. Ebenso am Straßenrand, kleine Kilometersteine auf denen die Steigung in Prozent angegeben worden ist. Bloß nicht hin schauen! 2 Kilometer vor dem Gipfel steht rechts ein Gedenkstein. Er soll an Tom Simp-son, einen englischem Radprofi der dort tot vom Rad gefallen ist, erinnern. Dann endlich nach 2.30 Stunden habe ich es geschafft! Die Aussicht von diesem Gipfel hat die Quälerei nach oben ganz und gar aufgewogen. Trotz des wundervollen Wetters, habe ich leider weder das Mittelmeer noch die Alpen sehen können. Dennoch, der absolute Wahnsinn! Die Aussicht, ist einfach atemberaubend und selbst ohne Rad mehr als sehenswert. Schnell noch ein paar Fotos gemacht, im Souvenirladen eine Postkarte gekauft, dann ist es nach Hause gegangen. Bis zum Restaurant bin ich sehr verhalten gefahren. Habe mir gar nicht auszumalen gewagt was hätte passieren können, wenn ich von der Straße abge-kommen wäre. Treten habe ich jetzt zum Glück nicht mehr gemusst. Bei der Abfahrt im Wald bin ich mutiger geworden, da bin ich schon mal mit 60-70 km/h unterwegs gewesen. Nach 40 min war ich wieder in Bedoin angekommen. Wer hätte nur gedacht, das es runter schneller und leichter gegangen ist, als hoch! Die Cafés waren immer noch voll mit Rad-fahrern. Die letzten Kilometer bis nach Hause habe ich in der Sonne und ganz piano ge-nossen. Ich habe mich schon auf das wohlverdiente 'Feierabendbier' gefreut. Es ist ein schöner Tag gewesen, an den ich gerne zurück denke. Ich würde es mir immer wieder antun!
(31.12.2014, Arne)