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Mecklenburger Seenrunde


Bereits zum dritten Mal trafen sich am Wochenende 27./28.05. über 2200 Radsportler in Neubrandenburg, um die 307 KM einmal rund um die Mecklenburger Seenplatte in Angriff zu nehmen.Die Besonderheit dieser Veranstaltung: Es gibt auch eine 90 KM Frauenrunde, für die über 600 Starterinnen gemeldet waren. Männer durften hierbei nur zuschauen und anfeuern.

Auch 17 Sportler des SV-Hanseklinikum-Stralsund wollten sich dieses Fahrradfest nicht entgehen lassen. Am Freitag nachmittag begrüßte uns der Neubrandenburger Kulturpark schon bei strahlendem Sonnenschein. Auf der Messe rund um die Veranstaltung gab es neben den Startunterlagen alles, was das Radlerherz begehrt. Helm vergessen, platter Reifen,fehlende Beleuchtung? Alles kein Problem. Auch für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung war gesorgt.

Fast alle von uns sind schon Freitag nachmittag in Neubrandenburg. Wir lassen uns Nudeln, Kuchen und Bier schmecken. Komischerweise wird diesmal kaum über die Klamottenfrage diskutiert. Es soll ja schönes Wetter werden, also ist klar, es wird kurz getragen. Die ersten Gewinner der Mecklenburger Seenrunde wurden bereits am Nachmittag bei den Kinderrennen quer durch den Park geehrt. Nach der offiziellen Eröffnung durch den Organisotor Detlef Koepke erfolgte um 20 Uhr der erste Start. Angefeuert durch die Zuschauer und den Tourteufel Didi Senft begaben sich zwischen 20 und 22 Uhr alle Nachtaktiven auf die Strecke. Wir verabschiedeten Fred, Roland, Jan und Dieter und zogen es selbst vor, noch ein paar Stunden zu schlafen. Siggi haben wir leider nicht angetroffen, aber auch er ist abends gestartet. Um 4.30 Uhr am Samstag morgen warten schon die nächsten Radler noch etwas müde aber aufgeregt an der Startlinie, jetzt sind auch wir dabei. Wir starten als Vierergruppe - Arne, Werner, Franca und ich- und werden mit 60 anderen Radlern von der Polizei aus dem Park geleitet.

Aus der Stadt heraus lässt eine kräftige Steigung schon mal erahnen, was die Strecke zu bieten hat. Auf jeden Fall sind jetzt alle wach. Wir fahren in den Sonnenaufgang hinein und erreichen um 6 Uhr das erste Depot in Feldberg, in dem wir von einer singend-,tanzenden Gruppe begrüßt werden. Essen,trinken,Flaschen füllen und weiter. Noch 265 Kilometer. Verfolgt werden wir jetzt von Dirk, Rainer und Gerd R. mit seiner Truppe. Sie sind alle in der letzten Stunde gestartet und werden uns vermutlich irgendwann überholen. Die Ketten surren, es läuft wie geschmiert. Durch Neustrelitz geht es weiter bis nach Röbel durch eine schön anzusehende Hügellandschaft, die uns jedoch einiges abverlangt. Hier in Röbel pausieren einige etwas länger und lassen sich die Sonne auf den mit Nudeln gefüllten Bauch scheinen. Damit niemand das Ende der Pause verpasst, hat eine Gruppe sogar Trillerpfeifen dabei, die über den Platz tönen. In der Zwischenzeit sind in Neubrandenburg auch die Frauen auf die 90KM-Runde gestartet. Neben drei Läuferinnen starten auch Bruni und Bärbel, damit ist unser Verein auf der Strecke gut vertreten. Unsere Nachtfahrer haben bereits das Ziel erreicht. Herzlichen Glückwunsch!

Vor uns liegen jedoch noch 180 KM. Also rauf auf die Räder! Bei Gegenwind geht es durch Malchow, vorbei am Fleesensee. So langsam zwickt es hier und da und die Hügel erscheinen manchmal wie Berge. Auf diesem Streckenabschnitt denke ich an die Tour im letzten Jahr. Bei Regen, Sturm und Gewitter suchten wir öfter Schutz unter großen Bäumen. Ich erkenne sogar einige davon wieder. Welch ein Glück haben wir in diesem Jahr: Sonnenschein und über 20 Grad - mehr geht nicht. Im Depot in Alt Schönau stehen deshalb auch keine Feuerschalen zum wärmen, sondern „Strohbetten“ zum ausruhen in der Sonne. Als wir dort eintreffen, liegt Werner schon fast 10 Minuten faul rum, er hat mal wieder was für den Schnitt getan. Wer schneller fährt, kann länger pausieren. Ein langes Sonnenbad gibt es für uns jedoch nicht, wir wollen schließlich nach maximal 15 Stunden wieder in Neubrandenburg sein. Noch 80 KM bis zum Ziel. Also weiter Richtung Waren, vorbei am Torgelower See, mit kurzem Stop in Möllenhagen bis nach Penzlin. Mehr und mehr treffen wir jetzt auf Radler, die alle das Gleiche sagen, oder zumindest so gucken: ‘Jetzt könnte das Ziel auch kommen.’ Und ich frage mich: ‘Wer ist eigentlich Olaf?’ Den Schildern und Plakaten nach zu urteilen hat Olaf in dieser Gegend auf jeden Fall viele Fans. Aber auch alle anderen werden mit Grüßen und guten Wünschen an der Straße bedacht. Ab Penzlin sind es noch gute 20 KM. Ein kleiner Endspurt, auf dem aber nochmal einige nette Steigungen auf uns warten. Noch schnell ein Foto am 10 KM Schild und die Vorfreude auf’s Ziel steigt. Angefeuert werden wir nochmal in Chemnitz, einem kleinen Ort kurz vor Neubrandenburg. Hier sind scheinbar alle im Radsportfieber. Der ganze Ort ist auf den Beinen, es wird gegrillt, gefeiert und Musik gemacht. Das gibt den richtigen Schwung für die letzten Kilometer. Noch ein paar mal treten und schon haben wir das Ortsschild Neubrandenburg erreicht. Die steile, schmale Oberbachbrücke vor dem Zieleinlauf bringt so manchen ins Straucheln. Zum Glück stehen Helfer bereit, so dass niemand vom Rad fällt. Aufregung macht sich im Ziel breit, wir wurden schon gesichtet und fahren nun nicht weiter. Was ist da los? Na, wir mußten doch noch unsere großen grünen Handschuhe aufpustet, mit denen wir schön winken können. Dann rollen wir auch schon die letzten Meter ins Ziel, werden vom Moderator begrüßt und von unseren persönlichen Fans jubelnd empfangen. 14:57 Stunden - das war ja eine Punktlandung. Spitze!

Alle sind heil und zufrieden ins Ziel gekommen. Es war wieder eine super Tour und in diesem Jahr sogar bei Bestwetter. Die Veranstalter haben ganze Arbeit geleistet. Besonderer Dank gilt vor Allem den hunderten ehrenamtlichen Helfern. Cheforganisator Deltlef Koepke hat als Langzeitziel über 10.000 Teilnehmer ausgegeben. Wir sind gern behilflich dieses Ziel zu erreichen und im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei.
(28.05.2016, Katrin Brunk)